Fotoclubs, dass waren mal Treffpunkte für Gleichgesinnte, die bei einem gemütlichen Zusammensein über Komposition, Motivwahl, Farbe und auch privates gefachsimpelt haben. Bei diesen Gelegenheiten hat man auch noch seine persönlichen Erfahrungen ausgetauscht und hatte, dank clubeigener Dunkelkammer, Zugang zu einem Fotolabor.
Trotz immer weiter wachsenden Bilderflut, aber auch immer besserer und perfekterer Bilder, geht die Popularität der lokalen Fotoclubs trotzdem immer weiter zurück. Heute werden oft diese Bilder bei Facebook, Instagram, Flickr oder 500px gepostet und man wartet auf eine Bestätigung seines Könnens (sprich gute Bewertungen) von Mitstreitern, die man größtenteils noch nie getroffen hat.
Woran liegt es, dass die Möglichkeit qualitativ gute Bilder machen zu können heute viel einfacher ist und auch der Drang nach positiver Bestätigung sogar noch höher ist, man aber in der Anonymität des Internets flüchtet, um Lob und Bestätigung für seine Bilder zu erhalten? Liegt es vielleicht nicht auch an der fehlenden Selbstkritik, dem Selbstbewusstsein auch Kritik anderer Gleichgesinnter auszuhalten oder auch die aktive Auseinandersetzung mit Gleichgesinnten?
Ursprünglich veröffentlicht: 14.06.2018