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Samyang 21mm f/1.4: Testbericht (Teil 1)

Ich habe das neue Objektiv von Samyang seit einer Woche und möchte meine ersten Eindrücke und Bilder teilen. Ich testete das Objektiv mit meiner FUJIFILM X-E2. Das Wetter hat leider nicht die ganze Zeit mitgespielt, deshalb werde ich meinen Praxistest in zwei Teilen veröffentlichen. Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Das Objektiv läßt sich Dank eines sehr geschmeidig laufenden Fokusring sehr leicht scharf stellen.

Handhabung
Das Objektiv ist erstaunlich solide gebaut. Es besitzt, wie alle Samyang Objektive, das Objektiv-Bajonett aus Metall. Auch das Gehäuse und das Frontbajonett für die Sonnenblende sind aus sehr hochwertigen Kunststoff hergestellt. Die mitgelieferte Sonnenblende rastet satt und spielfrei ein. Das Objektiv selbst rastet spielfrei im Objektiv-Bajonett ein. Der Fokusring lässt sich sehr geschmeidig bewegen. Das 12mm Modell des Herstellers, das ich ebenfalls nutze, ist wesentlich schwergängiger. Der Vierstellwinkel ist klein und liegt bei ca. 1/3 Umdrehung, was eine schnelle Fokussierung erlaubt. Der Blendenring rastet leider nur in halben Blendenstufen ein, läßt sich aber sehr angenehm Dank leichtem Klick verstellen. Das Bedinungsgefühl bei dem Blendenring ist etwas hochwertiger und satter als beim mit vorliegenden FUJINON 35mm f/1.4, dass sich etwas zu leicht drehen läßt.

Nutzung
Ich habe das Objektiv ein ganzen Tag lang mit der FUJI X-E2 genutzt und war sehr positiv überrascht. Das Objektiv ist sehr hochwertig und passt auch optisch sehr gut zur Kameras. Das fokussieren geht Dank Focus Peaking sehr präzise und schnell. Dank der relativ kurzen Brennweite lassen sich Aufnahmen in der Stadt auch ohne Fokussierung schnell machen, wenn man einen größeren Blendenwert nutzt (Stichwort Zone Focusing). Auch gelingen Nahaufnahmen sehr gut, da sich das Objekt ab 28cm von der Sensorebene befinden darf. Was stört ist, dass die EXIF Daten kein Blendenwert enthalten und so notiert werden müssen, falls man auf die Daten Wert legt.

Nahaufnahme 1/420sec – f/1,4 – ISO200
1/1300sec – f/2 – ISO200
1/320sec – f/8 – ISO200

Fazit
Wer ein gutes und günstiges Objektiv mit Festbrennweite im 28 bis 36mm Bereich sucht, der wird vom Samyang 21mm nicht enttäuscht sein. Für einen Preis von rund 400 Euro erhält man eine Menge für sein Geld. Wer allerdings auf Autofokus nicht verzichten kann, der ist sicherlich beim FUJINON XF 23mm besser bedient, allerdings auch zu einem weit höheren Preis. Eine bittere Pille, die man leider auch schlucken muss ist, dass das Objektiv keinen elektrischen Kontakt zur Kamera bietet.

Gut

+ Sehr gute Verarbeitungsqualität
+ sehr lichtstark
+ produziert schönes Bokeh
+ gute optische Leistung
+ excelente Bedienung
+ gutes Preis/Leistung Verhältnis

Weniger gut

+ kein Autofokus
+ kein EXIF Daten über Blende und Fokusabstand
+ sichtbare CA zum Rand (läßt sich aber in Software korrigieren)

Ursprünglich veröffentlicht: 15.11.2015