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Locky & Co und was wir daraus lernen sollten

Die Nachrichten gingen und gehen immer noch um die Welt. Der Trojaner/Malware/Ransomware Locky treibt sein Unwesen mit den Windows Usern. Die Malware wird über E-Mails mit präparierten Word Dateien, die als Rechnungen getarnt sind, verbreitet. Neuerdings gibt es auch Berichte, die Malware wird als eine E-Mail von Spinate getarnt, die vorgibt eine Fax Nachricht im Anhang einer ZIP Datei zu haben. Empfänger, die das ZIP Archiv öffnen starten ein JavaScript, der ein Programm installiert, dass die Daten des Benutzers verschlüsselt und nach der Zahlung eines Lösegeldes die Daten freigibt. Ob dies dann auch geschieht kann man da wohl bezweifeln.

Es stellen sich nun die Frage: Wer öffnet Anhänge von E-Mails aus Quellen, die nicht bekannt sind? Da wird seit Jahren immer wieder gewarnt, Anhänge aus dubiosen und unbekannten Quellen zu löschen und immer noch wird dies meistens nicht befolgt. Manch einer dieser Zeitgenossen glaubt sogar, dass ein Antivirus Programm Ihn von allen Risiken beschützen kann. Dass dies oft ein Trugschluss ist, und das größte Risiko vor dem Bildschirm sitzt, glauben wohl nur wenige.

In meiner langen Kariere in der IT-Branche habe ich schon viele von Trojanern befallene Computer angetroffen, in den meisten Fällen war ein Antivirus Programm installiert. Was nicht installiert war oder genutzt wurde, war eine brauchbare Backup Lösung für die kostbaren Daten. Wir geben eine Menge Geld für Dinge aus, die Daten produzieren aber wenig oder gar nichts um diese zu schützen. Wer glaubt, dass ein Antivirus Programm, machmal auch eine kostenlose Variante, vor einem Datengau bewahren kann, der irrt sich und geht ein sehr großes Risiko ein. Sicherlich werden einige sagen, dass deren Bilder nicht so wichtig sind. Einfach die Daten so zu löschen möchte aber auch keiner.

Was kann man nun tun, um dem Datengau zu entgehen? Ein regelmäßiges Backup, dass nicht vom Benutzer selbst veranlasst wird, ist hier die beste Lösung. Es spielt keine Rolle ob es ein privater Computer, ein Computer eines Handwerkers oder ein Computer in einem größeren Gewerbebetrieb ist, nur regelmäßige Backups schützen vor dem Verlust. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass unterschiedliche Versionen einer Datei wiederverstellbar sind. Im Falle der Malware Locky kann es passieren, das aktuelle Versionen verschlüsselt werden und so unwiederbringlich verloren sind.

Mein Ratschlag also: Suchen Sie nach einer einfachen aber guten Backup Lösung. Schauen Sie nicht nur auf den Preis. Eine kostenlose Lösung kann gut sein, muss es aber nicht. Dies gilt genau so für den umgekehrten Fall. Viele Hersteller bieten Demo-Versionen an, die man oft 14 oder 30 Tage testen kann. Machen Sie sich mit der Software Ihrer Wahl vollkommen vertraut und testen Sie auch die Wiederherstellung der Daten. Lesen Sie Tests in bekannten Zeitschriften oder fragen Sie den Computerhändler Ihres Vertrauens. Gute Händler wollen nicht nur verkaufen, sondern helfen Ihnen bei Ihrer konkreten Situation weiter. Denken Sie daran: Computer und die installierten Programme lassen sich ersetzen, Ihre Daten aber größtenteils nicht.

Ursprünglich veröffentlicht: 25.02.2016