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Photokina 2018 Nachlese

Die fotografische Leitmesse Photokina 2018 ist gestern Abend in Köln zu Ende gegangen und wird ab kommendes Jahr in einem Jahresrhythmus im Mai stattfinden. Ich hatte auch dieses Jahr die Gelegenheit die Messe an den letzten beiden Messetagen besuchen zu können und mir so einen Eindruck über die letzte Ausgabe der Fotomesse in der jetzigen Form zu machen. Wie immer war auch dieses Jahr die Anfahrt mit dem Zug die beste Wahl, nicht nur weil im Ticketpreis eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im VRS Verkehrsverbund inbegriffen ist. Von der Messe habe ich viele positive aber auch einige wenige negative Eindrücke zurückgebracht.

Neuigkeiten und Trends
Die Messe hatte in diesem Jahr wohl eine Fülle von Neuheiten zu bieten. Auf der leider um zwei Hallen geschrumpften Messe (jetzt fünf Hallen) hatten fast alle Kamerahersteller etwas neues zu bieten. Der Trend dieses Jahr war eindeutig: Die Zukunft der Fotokameras ist spiegellos. Nach Jahren der Zwangsverweigerung der beiden großen Hersteller Canon und Nikon, haben auch diese beiden Hersteller bereits vor der Messe mit Produktankündigungen mehr oder weniger geglänzt. Auch andere Hersteller wie Fujifilm oder Panasonic haben pünktlich zur Messe interessante Neuheiten oder Ankündigungen geliefert. Auch ein Trend, den man beobachten kann: Firmen wie Fujifilm, CEWE oder Whitewall versuchen das Bewusstsein zu schaffen, dass die fotografischen Werke nicht nur digital auf dem Smartphone oder der Festplatte leben sondern auch als ein Bild eingerahmt und an die Wand gehängt werden. 

Die (bekannten) Überraschungen
Wie zu erwarten war, zeigten die beiden Schwergewichte der Branche Canon und Nikon die neuen spiegellosen Vollformat Modelle. Nach einem mageren Photokina Jahr 2016 mit Aktionscams, die keiner wirklich haben wollte, hat Nikon endlich mit der Z-Serie spiegellosen Kameras Z6 und Z6 wirklich etwas zu bieten. Die Zukunft wird zeigen, ob die bestehende Kundschaft die Produkte annimmt, besonders weil man man noch vor Jahren die Entwicklung der spiegellosen Kameramodelle belächelt hat. Auch Fujifilm hat vor der Messe das neueste Modell der X-T Serie, die Fujifilm X-T3, vorgestellt. Eine kleine Überraschung war auch die Vorstellung des schon lange in der Gerüchteküche geisternden Rangefinder Modells GFX50R. Ausserdem wurden die ersten Informationen zum kommende Spitzenmodell GFX100S gezeigt. Beeindruckend war auch der große Stand von Fujifilm und ein großes Interesse bei den Besuchern. Ich hatte jedenfalls keine Chance die neue X-T3 zu testen, so groß war das Interesse an den Leihgeräten. Panasonic zeigte erste Informationen und ein Vitrinen Modell der kommenden Vollformat-Modelle S1 und S1R mit den L-Mount, das vom Partner Leica übernommen wurde. Alle drei Hersteller, Leica, Panasonic und Sigma, haben Informationen zur neuen Allianz im Fotomarkt präsentiert. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.

Die Endtäuschungen
Etwas endtäuschend war der Auftritt von Olympus. Im Gegensatz zur letztem Photokina 2016 beschränkte man sich auf die Halle 1 mit einem Playground genanten Parcours, der in der Vorankündigung zu Messe noch ganz anders aussah. Auch die Präsentation der Produkte war für meine Begriffe etwas zu sehr verloren. Nach neuen Produkten suchte man leider vergebens. Irgendwie hat Panasonic mit der Vollformat Ankündigung Olympus die Show gestohlen. Schade eigentlich, weil Olympus, als traditionsreiches Unternehmen, dies eigentlich nicht verdient hat. Man kann nur hoffen, dass Olympus mit größeren Produktankündigungen den MicroFourThirds Markt weiter bereichert. Eine weitere Endtäuschung für mich war der Stand von Leica. Letztes Jahr war der Stand nicht so groß wie in den Vorjahren, aber es gab zumindest in Halle 1 eine großartige Fotoausstellung. Bei Sony war es zwar keine wirkliche Endtäuschung aber viele hätten sich ein Nachfolger, oder zumindest Pläne für einen, des APS-C Modells A6500 und einige speziellen APS-C Objektive gewünscht. Für mich eine wahre Endtäuschung schon seit Jahren ist die Abstinenz von Adobe. Das Software Schwergewicht aus der Kreativ Branche gehört eigentlich auf so eine Messe mit Workshops und Demos. Überhaupt sind immer weniger Softwareanbieter aus der Kreativ-Branche dabei, was eigentlich sehr schade ist. 

Fazit
Alles in Allem war auch die diesjährige Photokina 2018 ein Besuch wert, auch wenn man ein Schrumpfen nicht übersehen kann. Man kann nur hoffen, dass das neue Konzept mit Jahresintervall und die Verschiebung auf den Mai Termin gut ankommt. 

Ursprünglich veröffentlicht: 30.09.2018